EIN SURFER ZUM VERLIEBEN 03 | TEIL 02

Kapitel 1 – mehr als ein Jahr zuvor | 22.12.2015 | Paia | Maui | Hawaii | LINDSAY

„Oh, mein Gott! Was ist das denn?“

Lindsay legte ihren Kopf schief und antwortete: „Ein Umschnall-Dildo.“

„Das sehe ich“, erwiderte Warden. „Und ja, okay, das war die falsche Frage. Ich meine, was … wofür … okay, vergiss es, denn ja, ich weiß es und die Antwort lautet: Nur über meine Leiche.“

Lindsay gluckste belustigt los. Sie saß inmitten all der Hochzeitsgeschenke und war völlig überwältigt von den Eindrücken. Warden warf einen Blick auf die, dem Umschnall-Dildo beiliegende, Karte und verdrehte die Augen. „Ein Geschenk von Pat?“, riet Lindsay, woraufhin ihr Ehemann nickte. „Hey“, sie hob beschwichtigend die Hände, „der Typ ist dein Freund nicht meiner.“

„Vor allem ist er unmöglich!“, stieß Warden empört hervor. Lindsay hatte den Eindruck, der Umschnall-Dildo käme für Warden einer persönlichen Beleidigung gleich und erneut begann sie zu kichern. Der Gesichtsausdruck ihres Liebsten war einfach Gold wert.

„Was schreibt er?“

„Lieber Warden, jetzt wo du unter der Haube und offiziell Lindsays Pussy bist, anbei das passende Spielzeug. Deine Frau wird wissen, was damit zu tun ist.“

„Ist noch was in dem Karton?“ Warden langte hinein und zog eine Tube Gleitcreme hervor. Er reichte sie Lindsay, die sie öffnete und daran roch. „Mmh, Champagner-Erdbeere“, murmelte sie erfreut und legte sie beiseite. „Noch was?“ Warden hielt eine weitere Packung in die Höhe. „Du hast recht, der Typ ist echt unmöglich. Penisringe?“

Warden besah sich die dazugehörige Karte. „Ja, denn laut ihm bin ich fortan nicht nur deine Pussy, sondern werde auch langsam alt und impotent.“

„Das kann man dir weiß Gott nicht vorwerfen, Hübscher“, tröstete Lindsay ihren Mann. Lindsay nahm das Set mit den Penisringen entgegen. „Hey, da hängen Schildchen dran. Ohhhh, schau mal, an dem winzigen 25-Millimeter-Ring hängt dein Name und seiner …“

„Lass mich raten. Am größten, was?“

Lindsay bestätigte seinen Verdacht mit einem Nicken. „Hey, sein Schwanz ist vermutlich so klein wie Kahoʻolawe. Alles Minderwertigkeitskomplexe“, beruhigte sie Warden, der daraufhin lachend den Kopf schüttelte.

„Vermutlich, aber erinnere mich daran, Pat nachher eine Fuck-du-bist-so-ein-Sack-SMS zu schicken.“

„Das werde ich“, versicherte ihm Lindsay schmunzelnd. „Was haben wir hier noch Schönes?“

„Oh, schau mal. Das hier ist von Hope und Aiden. Mach du auf.“

„Sieht aus wie ein Buch. Das solltest du vielleicht öffnen.“

„Ich weiß ja, dass du Bücher für die Ausgeburt des Teufels hältst, Liebster, aber findest du nicht, das hier nimmt langsam bibliophobische Züge an?“, behauptete Lindsay und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Trau dich, Hübscher, die meisten Bücher beißen nicht. Nur die kleinen und das hier ist ja ein richtig fettes Buch.“

„Witzig, Lindsay, ich habe keine Angst vor Büchern, ich mag sie nur nicht besonders.“

Lindsay rückte an ihn heran, legte ihm einen Arm um und flüsterte in sein Ohr. „Ist schon okay, dass du Angst hast, Babe, ich verrate es auch keinem deiner Freunde“, neckte sie ihn. Warden zückte sein Handy und begann zu tippen, keine halbe Minute später piepste das von Lindsay. Sie schnappte es und ihre Augen weiteten sich, als sie die Nachricht las. „Fuck, du bist so ein Sack“ stand dort. Sie beugte sich zu Warden und küsste ihn. „Witzig!“, kommentierte sie seine Aktion.

„Viel witziger als du mit deiner Bibliophobie. Ich meine mal ernsthaft, wer hat denn bitte schön Angst vor Büchern.“

„Bäume?“ Warden verdrehte die Augen, woraufhin Lindsay hinzufügte: „Oder die Bibliophobiker.“

„Oh mein Gott, Weib, du schaffst mich! Ich mache Aidens Geschenk jetzt auf, bevor das hier schlimmer wird.“

Lindsay nickte und sah Warden dabei zu, wie er geschickt den Knoten des Satinbandes löste und das liebevoll verpackte Geschenk öffnete. „Wow!“, wisperte Lindsay ehrfürchtig. Sie streckte die Hand aus und ihre Fingerspitzen fuhren über die Prägung des Ledereinbands. „Lindsay und Warden“ stand dort. Warden klappte das großformatige Album auf und staunend betrachtete das Paar die Aufnahmen, die Aiden in den letzten Monaten von ihnen angefertigt hatte. Es war eine Mischung aus Schnappschüssen, die flüchtige Momente festhielten, und Fotos, bei denen sie für Aiden posiert hatten.

„Du bist so schön“, raunte Warden Lindsay ehrfürchtig zu. Er wusste ganz genau, dass sie selbst sich oft nicht so sehen konnte, doch es änderte nichts daran, wie er sie wahrnahm. Er betete ihren Körper an und wünschte sich lediglich, dass sie mit ihm ins Reine kam.

„Ich liebe dein Lachen“, wisperte Lindsay, als sie die nächste Seite aufschlug, auf der sich eine Aufnahme von Warden befand, der mit seinem Sohn Leander herumalberte.

„Und ich liebe dich“, erwiderte der blonde Surfer liebevoll und sah Lindsay tief in die Augen. „Ich bin so froh, dass du endlich meine Frau bist. Ich habe diesen Tag so sehr herbeigesehnt und nun sind wir schon fast 24 Stunden verheiratet. Es ist erschreckend, wie schnell die Zeit vorbeigeht und ich möchte sie anhalten, denn ich will nicht, dass sie einfach so vorbeifliegt. Ich will jede verdammte Millisekunde mit dir auskosten und genießen.“

Lindsay lachte hell auf und entgegnete dann knallhart: „Zum Glück kann Pat das nicht hören, du klingst gerade echt wie eine Pussy.“

Warden seufzte leidgeprüft. „Warum war mir klar, dass du so was vom Stapel lassen würdest?“

Seine Frau zuckte mit den Schultern, klimperte unschuldig mit den Wimpern und antwortete: „Vielleicht weil du mich kennst?“

„Ja“, stieß Warden hervor. „Ich kenne und ich liebe dich. Jede Faser meines Körpers tut es, ich schwöre es.“ Lindsay war wieder einmal überwältigt von Wardens Intensität. Seine Vehemenz war auch nach all der Zeit immer noch beeindruckend und wie so oft, konnte sie nicht anders, als ihn zu küssen. „Du weißt, Sonnenschein, ich bin nicht der Typ, der an morgen denkt. Ich lebe im Moment, aber ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es immer ein ‚morgen‘ mit dir geben wird – und das, obwohl du das unromantischste Weibsbild auf der ganzen Welt bist und mir vermutlich gleich wieder einen dummen Spruch drücken wirst.“

Lindsay kroch auf seinen Schoß, schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste Warden leidenschaftlich. „Nein, diesmal nicht“, hauchte sie an seinem Mund. „Ich liebe deine Liebeserklärungen.“

„Und das ist gut so, Mrs Palmer, denn ein anderer wird dir in Zukunft keine mehr machen.“

„Mrs Palmer“, wiederholte Lindsay breit grinsend. Sie war so überglücklich und völlig stoked, dass sie nun Wardens Frau war. „Das klingt so gut.“

„Ja?“

„Ja! Wie wäre es, wenn du mal deinen ehelichen Pflichten nachkommen würdest?“

„Echt? Muss das sein?“, scherzte Warden, woraufhin Lindsay ihn boxte und behauptete: „Kein Sex in der Ehe ist ein Grund für eine Härtefallscheidung.“

„Sorry, aber wir hatten heute schon zweimal Sex, du kannst also nicht sagen, dass wir keinen hätten.“

„Aber das letzte Mal ist bestimmt schon drei Stunden her. Ich bin schon fast wieder Jungfrau!“, jammerte sie, was Warden ein amüsiertes Glucksen entlockte.

„Na, wenn das so ist. Das muss unbedingt verhindert werden.“ Nachdem Warden seine Frau gerettet hatte, schlief er erschöpft ein. Lindsay hingegen schlich hinunter ins Wohnzimmer und suchte nach einem ganz bestimmten Geschenk.

Während sie versuchte, es in dem Chaos zu finden, dachte sie an die Hochzeit zurück. Sie war so aufgeregt gewesen, dass sie geglaubt hatte, den Verstand zu verlieren. Ihre Freundinnen hatten sich über sie lustig gemacht. Lindsay kam es in diesem Augenblick vor, als läge der große Tag bereits Monate zurück. Sie setzte sich hin und schloss für einen Moment die Augen, um in der Erinnerung zu schwelgen.

 

„Ich bin so verdammt aufgeregt!“, keuchte Lindsay. „Mir ist schlecht und heiß und … Gott, was, wenn er 'Nein!' sagt?“ Alex begann zu kichern und Hope stimmte mit ein. Auch Clara schmunzelte. „Ihr seid doof“, warf Lindsay ihnen vor.

„Du brauchst eine Ablenkung. Komm wir haben noch eine halbe Stunde. Lass uns den Film anschauen, okay?“, schlug Rachel vor.

„Aber das ist ein Nicholas Sparks Film. Ich werde unweigerlich heulen und dann werde ich entsetzlich aussehen und dann MUSS Warden 'Nein!' sagen.“

„Du bist der weltgrößte Nicholas Sparks Fan. Du kennst all seine Bücher und alle Filme auswendig. Du wirst bestimmt nicht heulen.“

„Sie heult immer, wenn sie seine Filme sieht“, kam es wenig hilfreich von Alex.

„Siehst du“, sagte Lindsay zu Rachel. Just in diesem Moment bekam sie eine SMS. „Es ist eine Nachricht von Warden“, sagte sie tonlos.

„Und? Was schreibt er?“, wollte Hope wissen.

„Vermutlich will er die Hochzeit absagen und ich werde als alte, jungfräuliche Katzenlady sterben“, jammerte Lindsay vor sich hin.

„Du hattest echt zu viel Sekt, denn entschuldige mal, aber jungfräulich bist du bestimmt nicht“, murrte Alex.

„Nein, nicht nach allem, was heute Morgen mit Warden unter der Dusche lief“, kam es von Hope.

„Woher …“, begann Lindsay, doch dann dämmerte es ihr. „… ach, vergiss es. Diese Kerle sind schlimmer als Waschweiber. Ich wette Warden hat es Aiden erzählt und der hat dich informiert“, schnaubte Lindsay abfällig.

„Nein, wir haben euch gehört“, entgegnete Hope gutgelaunt.

„Bringt es nicht Unglück, seinen Bräutigam am Tag der Hochzeit zu sehen, also vor der Trauung, meine ich?“, fragte Clara.

„Das dürfte erklären, warum Lindsay so verdammt nervös ist. Man nennt es schlechtes Gewissen“, spottete Alex, woraufhin die zukünftige Braut erklärte: „Ich bin nicht abergläubisch.“

„Nicht? Dann los, schau dir seine Nachricht an!“

Lindsay warf Alex einen vorwurfsvollen Blick zu und jammerte: „Und wenn es doch Unglück bringt?“

Das amüsierte Kichern ihrer Freundinnen ignorierend fasste Lindsay sich ein Herz und schaute nach, was Warden ihr geschrieben hatte: „Ich liebe dich nicht für das, was du bist, sondern für das, was ich durch dich an meiner Seite bin.“

„Ohhhhhhh!", seufzten ihre Freundinnen unisono.

 

Lindsay löste sich aus der Erinnerung und sah sich noch einmal um. Wie sollte sie in dem Wohnzimmer das Vermächtnis ihres Bruders finden oder richtiger: Die Tasche, in der es sich befand. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Der Umschnall-Dildo brachte sie zum Grinsen. Da würde Pat sich noch etwas von Warden anhören dürfen.

Lindsay erhob sich, als ihr einfiel, dass sich die Tasche in einem der zahlreichen Körbe befand, in die sie die unzähligen Geschenke gepackt hatten. Schnell hatte sie die gefunden und entnahm ihr eine Schachtel mit mehreren DVDs, denn ihr verrückter, lieber und toter Bruder hatte mehr als nur seine Hochzeitsrede auf Video festgehalten.

Lindsay atmete bedächtig ein und aus, ehe sie mit zittrigen Fingern die erste DVD aus der Box nahm und in den DVD-Rekorder schob. Sie ging in die Küche, holte eine Packung Taschentücher aus dem Vorratsschrank und kuschelte sich dann auf dem Sofa zusammen. Mit der Fernbedienung schaltete sie den Rekorder an. Sie hatte sich vorgenommen chronologisch vorzugehen, also wählte sie das erste Kapitel an – wohlwissend, dass es vermutlich das sein würde, welches am schmerzhaftesten war. Ihr stockte der Atem, als Phils Gesicht auf dem Bildschirm erschien.

„Hey, Kleines. Das hier ist bestimmt nicht leicht für dich und glaub mir, es ist auch nicht leicht für mich. Wenn du das hier siehst, dann bin ich nämlich tot.“ Ja, dachte sie und biss sich auf die Unterlippe. Er war tot und das seit zehn Jahren. Sie vermisste ihn noch immer so schrecklich. „Ich mache mir Sorgen darum, wie es euch geht und ich hoffe, dass das hier es etwas besser macht – wenn nicht, dann schalte das Video einfach aus, okay?“ Phil zwang sich zu einem traurigen Lächeln. „Ich will ehrlich sein, Ly, ich habe Schiss! Ich meine, ich habe so richtig, richtig krass Schiss. Ich habe keine Angst vor dem Tod an sich, aber davor, was vorher passiert. Vor den Schmerzen und all dem Mist.“ Zu Recht, dachte sie, denn er hatte schreckliche Schmerzen gehabt. Sie hatten ihm Morphium gegeben, damit sie erträglich wurden, doch er war elendig verreckt und er hatte gewusst, dass es so kommen würde. „Ich habe dich wahnsinnig lieb. Dich und Mum und Dad und Stella und auch Gavin … ich will nicht sterben, Ly, und ich weiß, dass ihr auch nicht wollt, dass es passiert.“ Phil war den Tränen nahe, als er fortfuhr: „Aber es ist unausweichlich. Mir ist klar, dass es nicht mehr lange dauert und manchmal bin ich so wütend darüber, denn ich … Scheiße, ich bin viel zu jung, um zu sterben.“ Ja, er war in der Tat viel zu jung gewesen, dachte Lindsay bitter. Sie schluchzte laut auf und Tränen liefen ihr über die Wangen. „Die Sache ist die, Ly. Ich habe keine Wahl. Es liegt nicht in meiner Hand, aber du, Kleines, du hast eine Wahl. Ich will, dass du dein Leben genießt und zwar in vollen Zügen. Ich will, dass du daran denkst, wie kurz es sein kann und wie schnell es manchmal zu Ende geht, okay? Ich will, dass du das Beste aus deinem Leben machst und egal, was nach dem Tod passiert: Ich liebe dich, Ly.“

Lindsay wischte sich die Tränen von der Wange und schaltete den Rekorder aus. Sie spürte Wardens Hand auf ihrer Schulter. „Hey!“, meinte er mitfühlend und kraulte ihren Nacken sanft, ehe er sich über die Lehne beugte und Lindsay von hinten umarmte.

„Hey, ich dachte du schläfst“, schniefte sie.

„Ich schlafe nicht gut, wenn du nicht da bist, und ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“

Seit man versucht hatte, Lindsay zu töten, fiel es Warden noch schwerer, loszulassen. Lindsay drehte sich zu ihm herum, legte eine Hand an seine Wange und küsste ihn. „Brauchst du nicht. Mir geht es gut. Es ist nur … diese Videos. Ich … Gott, das ist so überwältigend ihn zu sehen. Von ihm zu hören und diese Nachrichten aus dem Jenseits zu bekommen. Ich kann es irgendwie noch gar nicht glauben, dass sie wirklich da sind.“

Warden löste sich von ihr, kam um das Sofa herum, setzte sich neben Lindsay und zog sie in seine Arme. Er küsste ihre Stirn und Lindsay kuschelte sich seufzend in seine Arme. „Aber es ist real, weißt du?“ Der Surfer verstummte und suchte nach den richtigen Worten. „Phils Botschaft hat ihren Weg zu dir gefunden. Es hat eine ganze Weile gedauert, aber sie ist letztendlich angekommen.“

„Ja, Dank Gavin.“

„Ja, Dank ihm.“

„Er war der einzige, der von den Videos wusste, und als er dich danach gefragt hat, da …“

„Ja, dein Vater hat es mir erzählt. Ich schätze, wir schulden Gavin was.“

„Er hat mir einen Kuss gestohlen. Von daher denke ich, dass wir quitt sind“, wisperte Lindsay und Warden sah sie lächelnd an.

„Es ist nicht so, dass ich ihn nicht mag, es ist nur so, dass …“

„… du ihm am liebsten die Eingeweide rausreißen und ihn bei lebendigem Leib häuten würdest?“

Warden lachte belustigt auf. „Ja“, brummte er zustimmend. „Fuck, er hat dich geküsst verdammt. Allein, wenn ich daran denke, möchte ich Fischfutter aus dem Typ machen. Gott, Lindsay, ich würde es nicht ertragen, dich zu verlieren.“

Die Bestsellerautorin schmunzelte. „Wirst du nicht. Was hältst du davon, wenn wir noch ein paar Geschenke öffnen?“

„Ja, bei den Unmengen sind wir vermutlich noch in einem halben Jahr damit beschäftigt.“ Warden stand auf und reichte Lindsay seine Hand. Schwungvoll zog er sie auf die Beine, sodass sie gegen ihn taumelte und in seinen Armen landete.

„Netter Versuch. Den Trick muss ich mir merken“, murmelte Lindsay an seinen Lippen, ehe sie ihn zärtlich küsste.

„Weißt du was? Lass uns doch einfach ins Bett gehen und das tun, was frisch verheiratete Paare den ganzen Tag und die ganze Nacht lang so machen“, schlug Warden unschuldig vor, doch Lindsay fiel nicht auf seine Masche herein. An Warden Palmer, ihrem heiß geliebten Ehemann, war rein gar nichts unschuldig. Er hatte es faustdick hinter den Ohren und der gewisse Ausdruck in seinen Augen sprach Bände.

„Du bist unersättlich!“, rügte sie ihn.

„Sagt die Frau, die bereits mit Scheidung gedroht hat, wenn ich meinen ehelichen Pflichten nicht nachkomme.“

„Habe ich dich eingeschüchtert?“

„Ich will dich nur zufriedenstellen, Sonnenschein, das ist alles.“ Er senkte seine Lippen auf ihren Hals, saugte und knabberte daran und brachte sie alleine dadurch schier um den Verstand.

„Du bist zu gut zu mir“, seufzte Lindsay, ließ sich von ihm hochheben und ins Bett tragen.